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Entwicklung des Daumens

Zum Erfolgsrezept der Evolution des Menschen gehört neben dem Gehirn auch der Daumen.

Erst die Beweglichkeit des Daumens, die wahrscheinlich vor etwa 2 Millionen Jahren entstand, brachte die Hominiden in die Lage, ihre Hände wie intelligente Werkzeuge zu nutzen und ihr Überleben zu sichern.

Ein Artikel von Nico Pietzner, erschienen in der Fachzeitschrift "praxis handreha" Ausgabe 2024; 5: 9-14

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.

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Leseprobe:

Einleitung

Vor etwa 7 Millionen Jahren begann in Afrika die menschliche Evolution. Im damaligen Stammbaum kam es zu einer Aufspaltung: Aus einer Linie gingen die Schimpansen hervor, aus der zweiten die Hominiden, aus der sich der heutige moderne Mensch entwickelte.

Dieser musste sich immer wieder erneut den Umweltanforderungen anpassen.

Einige der wichtigsten Anpassungen war der aufrechte Gang, die Vergrößerung des Gehirns und die Entwicklung der Sprache und Kultur.

Waren die Hände in der Vergangenheit eher zur Fortbewegung sowie für grobmotorische Nahrungsaufnahme zuständig, wandelten sie sich im Laufe der Zeit zu grob und feinmotorischen „Werkzeugen“.

Der Daumen spielte dabei eine wichtige Rolle, da er in der Lage ist, sich den anderen Langfingern gegenüberzustellen, also eine Oppositionsbewegung durchzuführen.

Dadurch ist der Mensch in der Lage, unterschiedliche Greiffunktionen auszuführen, wie zum Beispiel den Pinzettengriff.

Durch die Bewegungsmöglichkeiten des Daumens unterscheidet sich der Mensch vom nichtmenschlichen Primaten.

Diese sind weder in der Lage, den Daumen in Abduktion zu halten noch die für die Funktion so wichtige Oppositionsbewegung durchzuführen.

Der Daumen besitzt keine Phalanx media, er hat somit ein Gelenk weniger als die Langfinger, ist aber der stärkste Finger der Hand.

Durch die Oppositionsstellung des Daumens ist der kräftige Faustschluss möglich, der Daumen agiert hier wie eine Greifzange.

Allgemein trägt der Daumen den wesentlichen Anteil an den grob- und feinmotorischen Greiffunktionen der gesamten Hand.

Die Ausführung komplexer Bewegungen des Daumens ermöglicht vor allem dem Art. carpometacarpale I, dem Daumensattelgelenk sowie 9 dazugehörigen Muskeln diverse Funktionen.

Die für den Daumen zuständigen Hirnareale zeigen, dass die Bewegung und Empfindlichkeit stärker ausgeprägt ist als beispielsweise die des Handgelenks und der übrigen Finger.

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