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Tapen an der Hand

Klebe-Refresher

Ein Artikel von Frau Svenja Wittek.

Erschienen in der Fachzeitschrift "physiopraxis", Ausgabe 6/17 des Thieme-Verlages.

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags
Link: www.thieme.de/physiopraxis

Den kompletten Artikel finden Sie hier [3.695 KB] .

Leseprobe

Trotz dürftiger Studienlage greifen Therapeuten häufig zum Kinesiotape, um ihre Behandlung zu unterstützen. Svenja Wittek stellt altbekannte und selten geklebte Techniken vor, die sich an Arm und Hand als sehr wirksam erweisen.

Ein Schmerzkreuz bringt der Therapeut in vorgedehnter Position des Gewebes auf einen Schmerz- oder Triggerpunkt auf. Nicht immer muss der Schmerz dabei muskulär bedingt sein. Auch bei Überlastungssyndromen wie einem Tennisarm oder einer Sehnenscheidenentzündung kommt das Tape zum Einsatz. Appliziert der Therapeut das Kreuz paravertebral, kann er damit Head'sche Zonen und somit innere Organe beeinflussen.
Beim Schmerzkreuz klebt der Therapeut drei bis vier elastische I-Strips mit maximalem Zug (Enden ohne Zug) in Form eines Sterns auf. Der Schmerzpunkt sollte dabei in der Mitte des Sterns liegen. Durch den sogenannten Saugglockeneffekt entlastet das Tape das darunterliegende Gewebe, die Nozizeption nimmt ab und die Schmerzwahrnehmung sinkt.
Alternativ kann der Therapeut auf einen Trigger- oder Schmerzpunkt auch ein Cross Tape applizieren. Diesem unelastischen Tape wird eine energieflussbedingte Haftungsausrichtung zugesprochen. Es zieht sich selbstständig durch elektrostatische Aufladung an die Haut und unterstützt punktuell die Regeneration des Körpers.

Ein Faszientape, das unter anderem Muskelhüllen, Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln, Membranen und Retinacula beeinflusst, kann der Therapeut isoliert oder in Kombination mit einem Muskeltape applizieren. Es kommt beispielsweise bei Muskelverletzungen oder Überlastungssyndromen wie einem Tennisarm oder einer Sehnenscheidenentzündung zum Einsatz.
Der Therapeut bringt das Tape grundsätzlich quer zum Muskelverlauf, in Y-Form und in entspannter Position des Muskels an. Die beiden Strips des Y-Zügels appliziert er so, dass sie den Schmerzpunkt bzw. die Pathologie umfließen. Dabei klebt er das Tape abwechselnd mit und ohne Zug, um eine pulsierende Anlagetechnik zu erreichen. Vor dem Kleben sollte der Therapeut die Spannung der entsprechenden Faszie testen. Die Richtung, in die sich diese leichter verschieben lässt, gibt die Zugrichtung des Tapes an. Durch die pulsierende Zugtechnik wird die darunterliegende Faszie mechanisch verschoben. Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren, Verwachsungen aufzulockern und die physiologische Gewebespannung wiederherzustellen.

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