Nachbehandlung bei inversen Schulterprothesen

Das Schultergelenk ist das freibeweglichste Gelenk im Körper und wird überwiegend ligamentär und muskulär geführt.
Werden die entsprechenden Strukturen nach der Implantation einer inversen Schulterprothese nicht rechtzeitig mobilisiert, bleibt die Schulter unbeweglich und Patient*innen leiden unter massiven Einschränkungen im Alltag.
Daher ist es entscheidend, so früh wie möglich geeignete Bildungsreize für die relevanten Strukturen des gesamten Schultergürtels zu setzen.
Ein Artikel von Oskar Hesse, erschienen in der Fachzeitschrift "praxis handreha" Ausgabe 2025; 6: 14-19
Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.
Leseprobe:
Anatomische Grundlagen
Der Schultergürtel besteht aus drei „echten“ und zwei „unechten“ Gelenken.
Die echten Gelenke sind das Art. glenohumeralis, Art. acromioclavicularis und das Art. sternoclavicularis.
Als unechte Gelenke werden die scapulothorakale Gleitebene und der subacromiale Gleitraum bezeichnet.
Die Rotatorenmanschette ist ein besonderer Strukturkomplex, denn sie muss Stabilität und Mobilität vereinen.
Die Facettengelenke der gesamten Wirbelsäule und die Rippen spielen vor allem für endgradige Bewegungen funktionell eine Rolle.
Die volle seitliche Elevation kann unilateral durch eine Seitneigung der Wirbelsäule erreicht werden. D
ie vollständige bilaterale Abduktion wird durch die Extension der Brustwirbelsäule erreicht, was ebenso auf die ventrale Elevation zutrifft.
Das physiologische Zusammenspiel aller Gelenke ist entscheidend für die gesamte Mobilität des Schultergürtels, um diesen im Alltag optimal nutzen zu können.